Die sechs größten Zeit­fresser

Mann in der Ecke stehend mit ganz vielen Post-its um ihn und über sein Gesicht geklebt. Beitragsbild zu "Zeitfresser". Copyright: Luis Villasmil (unsplash)

„Das operative Geschäft lässt mir keine Zeit in Ruhe über Strategie und Aus­richtung nach­zu­denken und meinem Anspruch als Führungs­kraft gerecht zu werden.“ 

Für alle, die diesen Gedanken und das damit ver­bundene schlechte Gefühl kennen, gibt es hier sechs Hebel, mit denen ihr eure Zeit­hoheit zurück­gewinnt.

So gelingt Dein Zeitmanagement

  1. Unklare Ziele:
    Wer keine Ziele hat, arbeitet auto­matisch für die Ziele der anderen. Eigene Ziele moti­vieren, helfen dir deinen Fokus zu finden und geben Orien­tierung für die Rele­vanz und Priori­tät von Auf­gaben.
    Tipp: Diese Fragen geben die Richtung!
    – Für was werde ich eigent­lich bezahlt?
    – Was tue ich, damit mein Team und Einzelne eigen­ständig und best­möglich arbeiten können?
    – Inwieweit werde ich den Menschen in meinem Umfeld gerecht?
    Tipp: Kläre Ziele und damit ver­bundene Erwar­tungen vor allem mit deiner eigenen Führungs­kraft und deinem Team. Mach die Ziel­er­reichung messbar, um gemein­same Erfolge feiern zu können.
  2. Zu viel Zeit in Meetings:
    Solltest du auch das Gefühl haben, dass die Relation zwischen Meetings und „eigent­licher Arbeit“ nicht mehr stimmt, stelle dir folgende Fragen:
    Braucht es für das Thema wirk­lich ein Meeting?“
    – „Kannst du etwas bei­tragen oder leistest du einen Beitrag?“
    – „Musst wirklich du an diesem Meeting teil­nehmen oder kann dies jemand aus deinem Team über­nehmen?“
    Tipp: Sage ab, dort wo du eine der drei Frage mit nein beant­wortet hast.
  3. Unklare Kommuni­kation:
    Jedes JA zu einer Aufgabe, einem Meeting oder Termin ist ein implizites NEIN zu den eigenen Aufgaben, Bedürf­nissen und Zielen.
    Tipp: Lehne selektiv und begründet ab; d.h.
    a) die Relevanz der Anfrage und das An­liegens des anderen wert­schätzen,
    b) auf die eigenen Aufgaben und Priori­täten hinweisen und
    c) deshalb die Über- oder Teil­nahme ver­neinen.
    Dies ist zumindest in mehr Situa­tionen mög­lich, als gedacht. 
  4. Mangelnde Delegation:
    Dele­gation ist ein Prozess damit ein schritt­weises Über­tragen von Aufgaben, Ver­antwor­tung und Ent­scheidung. Damit kannst du jeder­zeit beginnen. Oft­mals sind es jedoch unsere eigenen Denk­blockaden, die uns an der Dele­gation hindern (Selbsttest Denkblockaden).
    Tipp: diese Frage gibt die Richtung! “ Welche Aufgaben würdest du abgeben, wenn du ab heute 30% weniger Zeit hättest?“. Nun braucht es nur noch das Ver­trauen in die Motiv­ation und Kompetenz deines Teams.
  5. Zu wenig Struktur im eigenen Kalender:
    Ein zu frag­men­tier­ter Kalender kreiert un­produk­tiven Leer­lauf, ein zu voller Kalender bietet keine Zeit, Termine aus­reichend vor- und nach­zu­bereiten, ge­schweige denn, in Ruhe zu Essen.
    Tipp: ein Teil deiner Gesprächs­parter:innen ist wahr­schein­lich mit einer Termin­ver­schiebung um 15 oder 30 Minuten ein­ver­standen.
    Tipp: Höre gerade für konzep­tionelle Arbeit auf deinen Bio­rhythmus und plane hierfür Blöcke ein.
  6. Multi­tasking oder Task-Hopping:
    Dies vermittelt zwar kurz­fristig das Gefühl wahn­sinnig be­schäftigt zu sein. Am Ende des Tages sind jedoch wenige Aufgaben wirk­lich er­ledigt und es folgt die Er­nüchte­rung. Unsere Gehirne sind nicht für den Parallel­betrieb gemacht, sondern schalten permanent hin und her. Dies ist hoch­gradig inef­fi­zient.
    Tipp. Eliminiere Ab­lenkungen wie Social Media oder auf­poppende Mail-Nach­richten und beende so viele Auf­gaben wie mög­lich, bevor du mit der nächsten startest, auch wenn diese mehr Spaß macht.