Agile Führung
Führungskompetenz für die digitale Welt entwickeln
Kennen Sie das auch? Ein Projekt jagt das nächste, der Terminkalender ist voll und dennoch reicht die Zeit nicht, um alles zu schaffen. Sie hätten gerne mehr Zeit für Ihre Mitarbeiter oder die notwendige Ruhe, um über sich, Ihr Team oder die Zukunft nachzudenken. Aber gerade das fällt immer hinten runter.
Mit diesem Gefühl sind Sie nicht alleine und es liegt auf der Hand, dass sich hier etwas verändern muss. Agile Führung setzt hier an. Es muss sich grundlegend etwas verändern, um anpassungsfähiger zu werden.
Alles agil – oder was?
Nein, sicher nicht. Es gibt Bereiche, wo Markt, Geschäft und Prozesse stabil und planbar sind. Hier hat die Optimierung von Prozessen, flache! hierarchische Strukturen und situatives Führen nach wie vor seinen Platz.
Veränderungen geschehen nicht von heute auf morgen, nicht überall und schon gar nicht alle gleichzeitig. Dennoch verändern sich derzeit vor allem durch die Digitalisierung die Rahmenbedingungen, die ein anderes Arbeiten und eine andere, zunehmend agile Führung relevant werden lassen.
Wieviel VUCA befindet sich in meinem Bereich?
Auch wenn bei Ihnen nicht alles volatil, unsicher, komplex und mehrdeutig ist, so kennen Sie vielleicht doch folgende Situationen:
- Sie haben Mitarbeiter an einem anderen oder mehreren Standorten. Die schnelle Absprache über den Tisch hinweg ist nicht mehr möglich. Sie wissen über Phasen hinweg nicht genau, was der- oder diejenige tut. Agile Führung setzt auf Vertrauen statt auf Kontrolle.
- Junge Mitarbeiter/innen sind anspruchsvoll, auch in ihrer Erwartung an Führung. Zum einen erwarten diese Nähe, im Gegensatz zu Distanz über Hierarchie und gleichzeitig Freiräume im Kontext einer als sinnvoll wahrgenommenen Aufgabe. Agile Führung meint hier übrigens nicht unbegrenzte Freiräume, sondern findet im Rahmen von agilen Prinzipien und mit agilen Methoden statt. Fehlen diese, entsteht Unsicherheit und Reibungsverluste.
- Durch Digitalisierung verändert sich vor allem Kommunikation. Mit der Nutzung interner kollaborativer Software und Kommunikation über Soziale Medien, steigt die Transparenz. Damit schwinden tendenziell Wissensmonopole von Führungskräften. Die gute Botschaft ist, dass sie dadurch auch entlastest sind, wenn es mit einer agilen Führung gelingt, dass Mitarbeiter das Wissen eigenverantwortlich, zielgerichtet nutzen können und wollen.
- Neue Wettbewerber mit möglicherweise neuen Geschäftsmodellen haben Zugang zu etablierten Märkten. Was gestern als sicher galt, stimmt heute nicht mehr. Zwei wesentliche Aufgaben von Führung, die richtigen Entscheidungen zu treffen und belastbare Planungen zu liefern werden damit fast unmöglich.
Gerade mit dem letzten Gedanken, ändern sich auch das Verständnis von Führung deutlich. Die Führungskraft, die Aufgaben verteilt, an die Projektstände berichtet werden, die Budgets frei gibt, die die Entscheidungen trifft, wird es zunehmend weniger geben. Dies ist in vielen Kontexten nicht mehr zeitgemäß und zwar in Bezug auf Flexibilität und Leistung, als auch in Bezug auf Arbeitsfreude, Initiative, Verantwortung und Motivation der Geführten.
Wie neu ist agile Führung?
Es gibt Stimmen, die sagen, dass dies alles Wein in neuen Schläuchen ist. Wir glauben, nein! Zum einen ist die Frage eh falsch gestellt; es kommt nicht auf Neu, sondern auf Wirksam an und dies bejahen wir um so mehr.
Agile Führung meint nicht nur die Nutzung neuer Tools und Praktiken, sondern geht von einem Paradigmenwechsel im Führungsverständnis und von der Führungskultur aus:
- Vom Profitdenken zur Sinngebung
- Von der Hierarchie zum Netzwerk
- Vom Kontrollieren zum Befähigen
- Von der Langfristplanung zum Ausprobieren
- Von der Verschlossenheit zur Transparenz
In welche Richtung wird es gehen?
Agile Führung wird sich in Zukunft eher darauf konzentrieren, Mitarbeitern die Rahmenbedingungen zu bieten, damit diese erfolgreich sein können.
Das meint u.a. Strukturen zu schaffen, die Kommunikation und Vernetzung fördern und Menschen zu inspirieren und zu begeistern Verantwortung zu übernehmen und sich einzubringen.
Wo fängt agile Führung an?
Es wird Sie nicht verwundern, bei Ihnen!
- Führung fängt immer bei sich selber an, das ist bei der agilen Führung nicht anders. Wenn das Umfeld zunehmend unsicher und komplex wird, dann sind Führungskräfte besser beraten, auf ihre eigene Gestaltungskraft und ihren inneren Kompass zu setzen und zu schauen. Ein klares Wertesystem und eine Antwort auf die Frage: „Wofür stehe ich und welche Führungskraft möchte ich sein?“ hilft unter Unsicherheit zu entscheiden und handlungsfähig zu bleiben.
- Agile Führung meint vor allem, die Kraft der Menschen und Teams zu nutzen. Viele wissen mehr als einer und in einer agilen Welt hilft Multiperspektivität und Diversität, um gemeinsam schneller zum guten Ergebnis zu kommen. Hier kommen neue Formate und/oder agile Methoden ins Spiel, die genau dazu angelegt sind, Vernetzung und schnelle Absprachen entstehen zu lassen.
- Planbarkeit über Monate hinaus ist in vielen Bereichen zur Illusion geworden. Um damit umzugehen heißt agile Führung zum einen, eine Vision resp. ein sinnvolles Ziel zu vermitteln, welches Mitarbeitern die Richtung weist. Auf der anderen Seite braucht es einen Rahmen und Struktur, damit Menschen in kurzen Abständen Aufgaben erledigen können und schnell erkennen, ob und wie die geleistet Arbeit auf das Ziel einzahlt.
- Agile Führung bedeutet auch, Menschen und Teams zu ermächtigen, im gesetzten Rahmen die Aufgaben gut zu erledigen und die Freiräume zielgerichtet und eigenverantwortlich zu nutzen: loslassen und vertrauen, statt vorgeben und kontrollieren.
Inspect and Adapt
Ein wesentliches Prinzip von Agilität ist Inspect and Adapt.
Damit können Sie heute noch beginnen.
Überprüfen Sie Ihr Führungsverständnis und Ihr Führungshandeln auf Wirksamkeit in einer sich schnell verändernden Welt. Verändern Sie einzelne Aspekt in Ihrer Kommunikation und Ihrem Verhalten. Dabei begleite ich Sie gerne.
Ihr Business Coach – Eva Hönnecke
Gute Führung kann man lernen und zwar vor dem Hintergrund jeder Persönlichkeitsprägung. Wenn es Ihnen gelingt, die Ihre Werte und Stärken mit den Anforderungen an die Rolle und Aufgaben in einer dynamischen Umwelt zu verknüpfen, dann entsteht Authentizität und damit Wirksamkeit.
Mich leitet die Überzeugung, dass unendlich viel Potential in Menschen steckt, wenn diese es sich nur zutrauen. Es fasziniert mich immer wieder, wenn im Coaching „Die beste Version des eigenen Ichs“ zu Tage tritt. Und ganz ehrlich, die reicht. Innere Freiheit ist, sich nicht ständig mit anderen zu verglichen. Andere gibt es schon genug.